Frühjahrskonzert 2016

Movie it…

Am vergangenen Samstag war es wieder soweit. Der Musikverein Althütte lud zu seinem traditionellen Frühjahrskonzert. Dieses Jahr erwartete die Zuhörer ein musikalischer Kinoabend. Diese besondere Premiere mit Hollywood-Feeling ließen sich viele Gäste nicht entgehen. Die Halle war brechend voll, unter Ihnen Bürgermeister Sczuka, Ehrenvorstand Rainer Geiger u.v.m. Gespielt wurde „Movie it…“ in drei Teilen. In den Hauptrollen: das Miniorchester, das Jugendorchester und das Aktive Orchester. Popcornduft empfing die Besucher beim Betreten der Gemeindehalle in Althütte. Das versprach ein schöner Abend zu werden! Kino mal ganz anders erleben – ohne laufende Bilder und nationale und internationale Stars. Weniger was für’s Auge, sondern mehr für die Ohren. Also dann, Film ab!

Die jungen Hauptdarsteller des ersten Teils traten auf die Bühne. Dieses Mal übernahm Janine Weller die Regie und feierte somit ihre eigene Premiere!In den verschiedenen Rollen brachte das Miniorchester Rhythmen der ganzen Welt dar und forderte die Zuhörer zum Mitgrooven auf. Der Film startet mit „Drums of Corona“ von Michael Sweeney und dem heißen Sound der Karkassen. Der nächste Drehort liegt in Asien. Tanzende Asiaten in „Gangnam Style“ (Arr. Robert Longfield). Der Schauortwechselt. Immer, wenn es schwierig wird, kommt der US-Agent Ethan Hunt, tätig für die Mission Impossible Force ins Spiel. Mit seinen Kollegen versucht er das Unmögliche möglich zu machen. „Mission: ImpossibleTheme“ von LaloSchifrin(Arr. Michael Sweeney) der erste Höhepunkt des Abends. Das Publikum war dermaßen begeistert, dass es Zugaben forderte, die die junge Regisseurin mit ihrem Team souverän bewältigte.

Im zweiten Teil des Films übernahm das Jugendorchester die Hauptrolle. Die Regie führte wie gewohnt Pascal Schwinger. Die erste Szene spielt in den frühen 70er Jahre in den USA. Stevie Wonder produzierte seinen Nummer Eins Hit „Superstition“ (Arr. Paul Murtha). Er handelt von verschiedenen Formen des Aberglaubens und welche negativen Effekte so ein Glaube haben kann. Leider kam der Song damals in Deutschland nur auf Platz 21. Aber in „Movie it…“ erlebte er seinen zweiten Frühling.Zurück in die Gegenwart. Eine junge Amerikanerin, Taylor Swift, schrieb den Song „Shake it off“ (Arr. Michael Brown). Sie gehört zu den erfolgreichsten Künstlern aller Zeiten. Mit dem Lied trifft die Sängerin den Zeitgeist. Scher‘ dich nicht um die Meinung oder das Gerede anderer über dich, sondern – shakeit off – schüttle es einfach ab. Diese Musik in deinem Kopf sagt dir,„Alles wird gut!“ Von der Gegenwart in die Zukunft. Nordamerika ist durch Kriege und Naturkatastrophen zerstört worden. Aus den Trümmern entstand eine neue diktatorische Nation  - Panem – mit einem reichen regierenden Kapitol und 13 ärmeren Distrikten. Was zu Unruhen führt… Die Heldin der Geschichte, KatnissEverdeen, erinnerte sich an ein Lied ihres verstorbenen Vaters vom Henkersbaum. Dieses Lied wird zur Hymne des Aufstands der Rebellen gegen die tyrannische Herrschaft des Kapitols. Die Musik von „The HangingTree“ (Arr. Michael Brown) vermittelt Schmerz, Verzweiflung, Wut, aber auch Liebe und Hoffnung. Filme sollen auch etwas Bildung vermitteln. So auch bei „Movie it…“. Der Phönix ist ein mystischer Vogel von unbeschreiblicher Schönheit. Er lebt sehr lange (500-600 Jahre), bevor er in Flammen aufgeht, um dann wieder aus seiner eigenen Asche aufzuerstehen. Die „Phoenix Overture“ von Benjamin Yeo beschreibt diesen Vogel gekonnt wieder. Auch nach diesem Filmteil war das Publikum kaum zu halten. Regisseur Schwinger gewährte die Zugabe aber nur unter Einbezug des Publikums. Jetzt musste jeder im Saal eine kleine Textrolle übernehmen: uuga – chaka; uuga – uuga…

Die Hauptrolle im dritten Teil ging an das Aktive Orchester. Die Handlung in „Movie it…“ startete mit einem traditionellen Marsch von Max Oscheit (Arr. Walter Tuschla). „Im Zigeunerlager“ wurde 1904 komponiert und international bekannt. Der nächste Drehort führt in die weite Welt der Berge. Es ist beeindruckend mit welcher Schlichtheit Martin Scharnagl in seinem Stück „Mountain Wind“ große emotionale Wirkung erzielt. Auch im Kinosaal war ein leichter Hauch des Bergwindes zu spüren. Über die Berge geht es nach Italien. Genauer gesagt nach Venedig im 18. Jahrhundert. Die Szene „Aufzugsmarsch“ (Arr. Stefan Rothschopf) aus dem 3. Akt der Operette „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauss spielt auf dem Markusplatz bei einem mitternächtlichen Maskenzug zur Karnevalszeit. Es ist eine komische Verkleidungs- und Verwechslungskomödie mit Liebesverwirrungen. Genau das richtige Material für die Filmpremiere von „Movie it…“ in Althütte. Die Geschichte führt weiter nach England Ende des 13. Jahrhunderts. König Eduard I beansprucht den Thorn Schottlands für sich. Es ist eine Zeit voller Unruhen. Am Ende ist ein Krieg gegen England nicht mehr zu verhindern. Der junge Held, William Wallace, schart einfache Schotten um sich, um in den Kampf zu ziehen. Hierbei geht es um Schottlands Freiheit und Eigenständigkeit. Am Ende stirbt William einen Heldentod. Ein mitreißender Filmabschnitt über Leidenschaft, Betrug, Mut und Freiheit. Dies spiegelt auch das Stück „Music fromBraveheart“ von James Horner (Arr. Johnnie Vinson) wider. Wie für eine Filmpremiere üblich wurden keine Mühen und Kosten gescheut. Ein waschechter Schotte wurde eingeflogen, der den MVA bei diesem Stück begleitete. Die weiblichen Zuhörer interessierte in diesem Zusammenhang mehr, was ein Schotte unter dem Rock trägt… Das wäre sicherlich auch ein Fall gewesen für Paulchen Panter, den rosaroten Panter, den wir alle so lieben. Ursprünglich wurde er für die Vorfilme im Kino zu der gleichnamigen Kriminalkomödieerfunden. Zusammen mit Mancini de Meij „The Pink Panther“ tauchten die Zuhörer ein in eine spannende Diamantenjagd mit Inspektor Clouseau.Die Spannung bleibt… Die Filmkulisse ändert sich. Meer, Sonne, Palmen… Nahe Costa Rica hat ein Multimillionär einen Erlebnispark für lebende fleisch- und pflanzenfressende Urtiere geschaffen – die Dinosaurier. Alles war idyllisch bis eines Tages ein schrecklicher Unfall passierte, der die heile Welt zerstörte. Die Musik zu diesem Film schrieb der weltberühmte Komponist John Williams. In „Movie it…“ hören wir „Music fromJurassic Park“  arrangiert von Jay Boccok. Filme sollten ein happy End haben. So auch bei „Movie it…“. Er endet mit einem fetzigen Marsch, der die Zuhörer von den Kinositzen riss - „Die lustigen Dorfschmiede“ von Julius Fučík.

Was wäre unsere Welt ohne talentierten Nachwuchs. Der Musikverein Althütte muss sich hierüber keine Gedanken machen. Jungmusiker muss man hegen und pflegen, damit sie Zeit haben zu großen Künstlern heranzuwachsen. Den D1-Lehrgang haben Maja Gräsing, Vanessa Herb und Laura Reining mit bravour bestanden und wurden dafür mit Urkunde und Anstecknadel ausgezeichnet.

Besondere Auszeichnungen gingen auch an Sanna und JanicaStohler, FranzsikaTuttlies und Janine Weller für 10 Jahre aktive Mitgliedschaft sowie an Michael Schiefer und Pascal Schwinger für 20 Jahre aktive Mitgliedschaft.

Eine Premierenfeier bringt oft Überraschungen mit sich. So auch für Roland Paxian, dem langjährigen Vorstand. Seine Kolleginnen und Kollegen dankten ihm für 10 Jahre Vorstandschaft. Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Sie wich jedoch schnell der Freude über die Anerkennung seiner Arbeit. Und da hinter jedem erfolgreichen Mann eine starke Frau steht, bedankte sich der MVA natürlich auch bei Astrid Paxian.

Ganz großes Kino bot der MVA bei seiner Filmpremiere. Die Darsteller erfüllten Ihre Rollen mit Leidenschaft und musikalischem Können. Ob es für eine Nominierung für die nächste Oscarverleihung reicht? Wir werden es erfahren, wenn es nächstes Jahr im Februar in Los Angeles wieder heißt „And the Oscar goes to…“

Der Musikverein Althütte bedankt sich herzlich bei allen die zum Gelingen des diesjährigen Frühjahrskonzertes beigetragen haben. Ein besonderer Dank geht an Frau Antje Welz, die die Ehre hatte die Filmpremiere von „Movie it…“ zu moderieren.

Allen Gästen und Freunden der Blasmusik ein herzliches Dankeschön für den Besuch dieses besonderen Kinoabends.

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